Die Temperaturen draußen sind frostig, die Erkältungszeit hat gerade Hochsaison. Kaum jemand bleibt den Winter über  von Infekten und Erkältungssymptomen völlig verschont.

Aber darf man bei einer Erkältung uneingeschränkt trainieren? Kann ich Viren beim Training "herausschwitzen"? Und wieviel Belastung verträgt mein kränkelnder Körper?

Vielleicht stellst auch du dir jedes Mal aufs Neue diese Fragen und findest keine befriedigende Antwort. Deshalb wollen wir ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und dir helfen, auf die nächste Verkühlung besser vorbereitet zu sein.

Zu allererst ist es wichtig, dass wir uns dem Thema Erkältung etwas näher widmen...

Die Entzündung der oberen Atemwege ist auch als grippaler Infekt bekannt. Es gibt über 200 Erkältungsviren, die über die Augen, Mund- und Nasenschleimhäute aufgenommen werden können. Im Schnitt zeigen sich die erstes Symptome zwei bis drei Tage nach der Infektion. Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind die ersten Anzeichen, meist gefolgt von einer rinnenden Nase und Halsweh. Husten, Niesen, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen können sich dann noch hinzureihen.
Das Immunsystem läuft je nach Schweregrad der Infektion auf Hochtouren, der Körper befindet sich daher in einem geschwächten Zustand. 1

Heißt das, dass ich bei einer Verkühlung zu Hause bleiben und Bettruhe halten muss?

 

Sobald du Fieber hast, ist es höchste Zeit, einen Gang runter zu schalten und dich auszuruhen. In diesem Zustand hat man meist eh keine sonderliche Lust, sich körperlich anzustrengen.
Wenn du ein gutes Körpergefühl hast, merkst du schnell, ob dir nach Trainieren zumute ist oder nicht.
Bei leichten Erkältungen, bei denen ausschließlich die oberen Atemwege betroffen sind, tut es oft gut, sich moderat zu bewegen.
Es macht allerdings gar keinen Sinn, ein extrem anstrengendes Intervalltraining zu absolvieren oder an deiner Maximalkraft zu arbeiten. Lockeres Laufen oder Spazierengehen, entspannende Bewegungseinheiten bieten sich hier bspw. an.
Mit einer völlig verstopften Nase macht es ohnehin keinen Spaß, sich zu verausgaben. Denn ein Training bedeutet immer auch Stress für deinen Körper. Somit schwächst du ihn also doppelt im Falle eines intensiven Workouts bei einer starken Verkühlung. 2

Achtung Doping!

Leider kommt es häufiger vor als gedacht, dass aus einer verschleppten Verkühlung eine Herzmuskelentzündung resultiert. Nicht selten werden von den Betroffenen die Anzeichen durch Medikamente unterdrückt und einfach ignoriert. Diese senken das Fieber, reduzieren Schmerzen und gaukeln dir vor, fit zu sein.
Die Rechnung ist dann leider teuer und kostet nicht nur Energie sondern auch viel Zeit für die Erholung. Dann heißt es nämlich nicht nur ein paar Tage Pause sondern Wochen bis Monate lang.

Bevor du mit deinem normalen Training wieder beginnst, sollte jedenfalls alle Symptome abgeklungen sein. Du fühlst dich in der Regel dann auch wieder kraftvoll und bist motiviert. 3

Und die Moral von der Geschichte... 

  • Kein Training bei Fieber und Symptomen halsabwärts
  • Moderates Training bei leichtem Schnupfen ist ok
  • Warte bis alle Erkältungssymptome abgeklungen sind, um wieder dein normales Training zu starten

 

Literaturangaben

1.   https://www.everydayhealth.com/cold-flu/treatment/exercise-for-common-cold/
2.  https://www.netdoktor.at/krankheiten/erkaeltung/sport-bei-erkaeltung/
3.  https://www.minimed.at/medizinische-themen/bewegungsapparat/erkaeltung-sport/